Marktkommentar Oktober 2023
Obwohl die Inflation in den Vereinigten Staaten laufend fällt und im August mit 3.7% in Sichtweite des Inflationsziels von 2% gelangt ist, kündigte die amerikanische Notenbank eine mögliche weitere Zinserhöhung zum Ende des Jahres an. Diese Ankündigung der Fed wurde von den Finanzmärkten schlecht aufgenommen. In den USA wie auch in Europa müssten sich die Finanzmärkte dann wohl länger als erwartet mit höheren Zinsen abfinden müssen.
Der amerikanische Bondmarkt reagierte entsprechend und schickte Obligationen auf Tauchstation. Die Renditen für 10-jährige Staatsobligationen stiegen in den letzten 30 Tagen denn auch um knapp 17% auf 4.8%.
Der Markt für Futures rechnet dagegen nicht mit einer weiteren Zinserhöhung. Auch die Chefin der Europäischen Notenbank Christine Lagarde verkündete, dass die Zinserhöhung im September die letzte gewesen sein soll. Bei einer Teuerung von nahezu 5% (siehe Grafik unten) und einer Kerninflation von 4.4% ist dies jedoch schwer nachzuvollziehen.
Auf Nahrungsmittelpreise und die Teuerung von Energierohstoffen können Notenbanken kaum Einfluss nehmen, dort haben (Geo)Politik und Klima direktere Hebel. Die Steuerung der Kerninflation ist dagegen einfacher zu beeinflussen, nämlich über das Wirtschaftstempo, respektiv den Privatkonsum. Diese macht in der westlichen Industriewelt ca. 2/3 des Bruttoinlandproduktes aus.
Um die Preissteigerungen in den Griff zu bekommen, muss die Europäische Zentralbank über kurz oder lang diese Nachfrage, respektive das Wirtschaftswachstum verlangsamen. Dazu werden weiter Zinserhöhungen nötig sein.
Der Markt hofft auf ein sogenanntes «Soft Landing». Da ein solches jedoch in der Vergangenheit jedoch selten gelungen ist, gehen wir von einer stärkeren Abkühlung der Wirtschaft aus, d.h. die Wahrscheinlichkeit einer Rezession ist gestiegen.
Beteiligungen
Tops
Dank der starken Ergebnisse im ersten Halbjahr 2023 konnte das Management der dänischen Rederei D/S Norden A/S die Prognose für den Nettogewinn leicht anheben. Die Aktien quittierten dies mit einer Monatsperformance von plus 19%.
Wie schon im vergangenen Monat gehören die Aktien des Internetunternehmens United Internet AG mit einem Plus von 14% zu den Topperformern im September. Das positiv rapportierte Resultat Anfang August verhalf zu höheren Analystenratings, was sich in steigenden Aktienpreisen widerspiegelte.
Als einziges Telekomunternehmen in Belgien wird Proximus NV alle UEFA-Champions League Spiele übertragen. Dies dürfte für die Kursstärke von +10% über den letzten Monat verantwortlich sein.
Flops
Aufgrund eines Metalldiebstahls musste die Geschäftsleitung des deutschen Kupfer- und Edelmetallproduzenten Aurubis AG ihre Geschäftsprognosen für das laufende Jahr revidieren. Der Schaden soll die Bilanz mit EUR 185 Mio. belasten, die Aktie verlor über den Monat 8%.
Die Aussicht, dass der Anstieg der Gebührenerstattungen für Dialysebehandlungen nicht ausreicht um die inflationsbedingten Kosten auszugleichen, brachte die Aktien des deutschen Dialysespezialisten Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA unter Druck (-8%).
Ein niederländisches Gericht beschuldigt Aegon NV (kürzlich durch die ASR Nederland NV übernommen), nicht genügend Kostentransparenz geleistet zu haben. Daraufhin korrigierten die Aktien der ASR Nederland NV über Monatsfrist um 12%.
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