Marktkommentar November 2023
Ist das Glas halbleer oder halbvoll?
Es gibt genügend Nachrichten, um sich um Finanzmärkte zu sorgen und rabenschwarz zu sehen: Krieg, Staatsverschuldung, Inflation, Rezession. Die Psyche von Mr. Market ist mit 27 Punkten des CNN Fear & Greed Index‘ stark angeschlagen und liegt hart an der Grenze zur extremen Angst von 25 Punkten.
Vieles spricht jedoch für eine positive Entwicklung der Aktienkurse in der Zukunft:
- Die oben beschriebene Angst führte zu einer Orientierungslosigkeit und drängte Investoren in die Liquidität, mit anderen Worten dazu, Aktien unter zu gewichten.
- Die Saisonalität zwischen November und Ende April spricht für Aktien.
- Der Terminmarkt rechnet mit tieferen Zinsen, wie in der untenstehenden Grafik klar ersichtlich ist.
(Bloomberg)
Wird der Ukranie/Russland Krieg oder der Krieg im Nahen Osten eskalieren? Steht die nächste Pandemie um die Ecke? Kommt es aufgrund der großen Staatsschuldenberge demnächst zur Währungskrise? – Die Welt ist voller Risiken, und die Menschheit tendiert dazu, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen.
Für langfristig orientierte Investoren, zu denen wir auch uns zählen, gibt es drei entscheidende Faktoren für oder gegen ein Engagement in Aktien:
- Wird die Geldpolitik der Notenbank(en) in 6 – 9 Monaten (das ist in etwas die Vorlaufzeit der Aktienmärkte) restriktiv oder expansiv sein?
- Wie werden sich die Arbeitslosenzahlen in den nächsten 6 – 9 Monaten entwickeln?
- Sind Aktien heute über- oder unterbewertet?
Auch wenn der Terminmarkt nicht ganz unsere Meinung spiegelt (wir rechnen mit einem weiteren Zinsschritt in Europa), so ist die Wahrscheinlichkeit von sinkenden Zinsen in den nächsten 6 – 9 Monaten doch höher als von steigenden – positiv für die Aktienmärkte.
Die Arbeitslosenzahlen befinden sich auf dem tiefsten Stand seit der Einführung des Euros. Wir gehen davon aus, dass sich die Eurozone gegenwärtig in der Rezession befindet. Wir vermuten, der Fachkräftemangel und die Pandemie haben Unternehmer länger als früher veranlasst, an ihren Arbeitnehmern festzuhalten. Das Risiko, dass die Arbeitslosenzahlen in der Eurozone steigen werden, ist deshalb hoch – negativ für Aktienmärkte.
(Bloomberg)
Mit einem geschätzten KGV von 12.1x, KBV von 1.8x, KUV von 1.2x und einer Dividendenrendite von 3.5% handeln europäische Aktien auf anspruchslosem Niveau. Im Vergleich dazu erzielt man mit 10-jährige Staatsobligationen eine Rendite von 2.7% - positiv für Aktienmärkte.
Das Glas ist halbvoll.
Beteiligungen
Tops
Auch wenn die Aktien der deutschen Kupferhütte Aurubis AG (+11%) wegen des Betrugsfalls anfangs September durchgeschüttelt wurde, so gehört das Unternehmen doch zu den Gewinnern des Sektors im Trend zu einer nachhaltigeren Umwelt und hat zu einer Gegenbewegung angesetzt. Ohne Kupfer wird eine nachhaltigere Umwelt nicht möglich sein.
Croissants werden immer gegessen. Das sehen Aktienanalysten ebenfalls so, speziell im Fall der schweizerischen Industriebäckerei Aryzta AG. Auch wenn der Gewinn pro Aktie von CHF 0.13 nicht berauschend war, überzeugte der Aktien-Rückkauf und die damit ver-bundene Verbesserung der Bilanz im Nachhinein (+7%).
Die Titelaufnahme der Schweizer Internetbank Swissquote Group Holding ins Anlageuniversum der Berenberg Privatbankiers in Verbindung mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von Fr. 216 (+30% über dem damaligen Aktienpreis) verhalfen den Aktien zu einer Avance von 4% über den Monat gesehen.
Flops
Schäffler AG Vorzugsaktien litten unter der Herabstufung von verschiedenen Aktienanalysten, worauf die Aktien über Monatsfrist -10% verloren.
Der Krieg im Nahen Osten sowie fallende Erdölpreise zogen auch die Aktien des spanischen Erdölkonzerns Repsol SA in die Tiefe -11%.
Positive Studienergebnisse des Diabetesmittel Ozempic von Novo Nordisk bei Nierenpatienten setzen die Aktien des deutschen Dialysekonzern Fresenius Medical Care unter Druck -23%.
Für Fragen zum Fonds steht Ihnen unser CIIM Team selbstverständlich jederzeit gerne Rede und Antwort.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr CIIM Team