Marktkommentar März 2023
Anfang März ging der Silicon Valley Bank, eine auf High-Tech-Unternehmen und Start-Ups spezialisierte Bank, der Schnauf aus. Kurz darauf musste die First Republic Bank durch grosse amerikanische Banken gerettet werden.
Als die Credit Suisse Mitte März ins Schlingern geriet, bediente sich der Schweizer Bundesrat in einer Wochenendübung eines Federstrichs. Sie ordnete die Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die UBS per Notrecht an.
Seither ist die Marktpsychologie an den Finanzmärkten gekippt; vom halbvollen Glas zum halbleeren. Erinnerungen an die «Great Financial Crisis» sind wieder präsent und allgemeine Verunsicherung macht sich nun in der Bankenindustrie wie auch an den Kapital-märkten breit.
Sollte weiteren Banken der Kollaps drohen, wird die Politik in Zusammenarbeit mit den Zentralbanken mit der Bazooka anrücken und wird sich dadurch weiter verschulden. Die Bekämpfung der Inflation wird in der Priorität hintenangestellt. Was das schlussendlich für den Anleger bedeutet, wird in unserer Publikation «The Big Picture» Mitte Mai zu lesen sein.
Eines können wir jedoch schon vorwegnehmen: Sollte das System bis an die Belastungsgrenzen ausgedehnt werden, können wir uns auf weitere Federstriche gefasst machen. Klar ist auch, dass man mit Sparen keine Wählerstimmen holt. Daher erstaunt es kaum, dass sich Politiker um das Thema Schulden drücken und hoffen, dass die Inflation alle diese Schulden eines Tages weggefressen hat.
Solange sich die Realverzinsung im negativen Bereich verweilt, funktioniert dies und spielt der Politik in die Karten. Es werden Schulden abgebaut. Dies bedeutet aber auch, dass die Zinsen mit grosser Wahrscheinlichkeit länger höher bleiben werden.
Beteiligungen
Aryzta AG (Grossbäckerei) lieferte mit +19% über den letzten Monat den grössten Performancebeitrag. Der Umbau des Unternehmens gewinnt an Traktion und Glaubwürdigkeit im Markt. Die Aktie hat seit Anfang Oktober letzten Jahres um über 60% zugelegt.
Die Nachfrage nach Hollywoods neuer Wunderdroge, Wegovy (Medikament zur Gewichtsregulierung), von Novo Nordisk A/S (+9%) ist weiterhin sehr hoch. J.P. Morgan rechnet mit einem jährlichen zweistelligen Gewinnwachstum bis 2030.
Das überraschend positive Quartalsergebnis Anfang Februar verhalf den Aktien der H. Lundbeck A/S (Biotech) zu weiterem Rückenwind (+7%).
Die Aktien der Deutsche Pfandbriefbank AG auf Gewerbe Immobilien spezialisierte Finanzierungsunternehmen konnte sich dem negativen Sog von Immobilienunternehmen nicht entziehen und korrigierten um -15%.
Trotz aller Bemühungen des Managements der United Internet AG -23% mittel diverser Share Buyback Programmen noch der Abspaltung der Tochter Ionos SE konnte bis anhin das negative Sentiment gegenüber dem Aktienpreis nicht gestoppt werden. United hält an ihrer veräusserten Tochter etwas über 60%. Der Marktwert des Ionos SE Aktienbesitzes alleine beläuft sich auf EUR 1,2Mrd. Damit wird das Core-Geschäft der United Internet gerade mal noch mit EUR 1,9 Mrd. bewertet.
Aufgrund aufkeimender Angst vor einer Rezession in Begleitung von höheren Zinsen kamen die Aktien der Aroundtown SA (Gewerbeimmobilien in Deutschland, Holland und London) stark unter Druck und beendeten den Monat mit -46%. Das Gewicht der Aroundtown SA Aktien sind damit auf unter 1% im Fonds gefallen.
Für Fragen zum Fonds steht Ihnen unser CIIM Team selbstverständlich jederzeit gerne Rede und Antwort.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr CIIM Team