Marktkommentar Juni 2023
Invertierte Zinskurven, hohe Inflation wie auch klar unter 50 gemeldete Einkaufsmanagerindices in der industrialisierten Welt setzen klare Zeichen für eine Rezession. Der Aktienmarkt scheint sich sicher zu sein, dass die fehlende Produktivität mittels künstlicher Intelligenz (KI) in kürzester Zeit realisiert werden kann.
Die von Nvidia & Co. hergestellte Hardware für KI ist bereits vorhanden. Die Entwicklung des maschinellen Lernens hingegen steht noch in den Anfängen. Einen kurzfristigen Produktivitätsschub durch KI zu erwarten, ist aus unserer Sicht deshalb übertrieben.
Die Euphorie der KI hat Wachstumsaktien zu Höhenflügen verholfen, hat aber schlussendlich auch zu übertriebenen Bewertungen geführt. Nicht überraschend sind Europäische Value-Aktien nun wieder zu einem historischen Abschlag zu haben.
Gemessen am Kurs/Buch Verhältnis sind Value-Aktien 4x günstiger bewertet als Wachstumsaktien. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass dies so bleibt, liegt gerade mal bei 0.15%! Zudem zahlen Value-Aktien eine 5x höhere Dividende als Wachstumsaktien. Da stellt sich die Frage der Risk/Return Präferenz: Der Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach?
Beteiligungen
Tops
Die Aktien der Aurubis AG (+9.9%) profitierten von einem Anstieg der Kupfer- und Eisenerzpreise. Grund hierfür war die Nachricht, dass China ein breites Paket von Konjunkturmassnahmen erwägt, um das Wirtschaftswachstum wieder anzukurbeln.
Der neue Fresenius & Co. SE Chef, Michael Sen, lässt keinen Stein auf dem anderen, nimmt tiefgreifende Änderungen vor und setzt damit klare Zeichen. Die Fresenius Medical Care wird in eine AG gewandelt und bis Jahresende aus der Fresenius-Bilanz genommen. Die Aktien der Fresenius Medical AG legten im Monatsverlauf um +9.6% zu.
Die Beteiligungspapiere der Serco Group Plc stiegen +9.6%, nachdem sie ihre Gewinnprognose aufgrund der robusten Nachfrage nach Einwanderungs- und Verteidigungsdienstleistungen im Vereinigten Königreich und in Nord- und Südamerika erhöht hatte.
Flops
Da wir uns dem makroökonomischen Gegenwind für englische Immobilienentwickler bewusst sind, halten wir in Persimmon Plc (-14.6%), Bellway Plc (-12.0%) und Taylor Wimpey Plc (-10.0%) jeweils nur eine halbe Position.
Notorischer Nachfrageüberhang ist der Grund, weshalb trotz widrigen Makroumständen in englische Real Estate Developer investiert bleiben. England benötigt jedes Jahr 245'000 Wohneinheiten, um die Nachfrage zu decken. Im Jahr 2022 lagen die Fertigstellungen unter dem Drei-Dekaden-Höchststand von 2019 (177'900). England leidet unter einem chronischen Nachfrageüberhang. Dennoch könnte das Bauvolumen im Jahr 2023 aufgrund steigender Zinsen, hoher Baukosten, nachlassender Wirtschaftsdynamik und gedämpfter Hauspreise zurückgehen. Bis 2031 werden in England jedoch geschätzte 2,5 Millionen Wohneinheiten fehlen, in London gar 700'000.
Für Fragen zum Fonds steht Ihnen unser CIIM Team selbstverständlich jederzeit gerne Rede und Antwort.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr CIIM Team